Heimatbund St.Tönis 1952 e.V.

Auf den Spuren unseres Ortspatrons Antonius

Sie haben ein Stündchen Zeit …
… und dazu noch Lust zu einem knapp vier Kilometer langen Bummel durch St.Tönis? – Prima!
Ihr Blick in diese Internetseiten verrät obendrein Interesse an heimatlichen Themen? Dann kann es ja losgehen.
Ich verspreche Ihnen auch, dass wir zwischen den Ortseingangsschildern – die auf ihre Weise ja auch
an den Hl. Antonius erinnern – bleiben und nicht extra nach Ägypten reisen müssen . . .

Wer möchte, kann sich auch mit Hilfe eines Navigationsgeräts auf den Weg machen.
Die GPS-Adressen finden Sie bei der Beschreibung jeder Station.



1. Station
km – Stand:  0,00
GPS: N 51 19 18.2   –   E 06 29 46.9

Wir starten an der Friedensstraße / Ecke Rue de Sees.

Auch wenn das Marienheim
ja nicht immer geöffnet ist, sollten wir nicht
darauf verzichten, uns eine Urkunde aus dem Jahre 1411
zu vergegenwärtigen, die dort im Saal hängt.
Sie regelte einst den Unterhalt der Kapelle,
deren Bau 1380 vom Kölner Kurfürsten genehmigt wurde
 – was wir heute bekanntlich als die
Geburtsstunde
von St. Tönis betrachten.
Abgebildet sind die Heiligen Antonius (rechts)
und Cornelius hier einmal gemeinsam.


2. Station km – Stand:  0,14 GPS: N 51 19 15.1   –   E 06 29 44.1

Wir gehen – entgegen der Einbahnstraße – zur Ringstraße und biegen dort links ab.

Nach wenigen Schritten erreichen
wir das Sparkassengebäude und sehen an der

Seitenfront ein Fenster mit Glasmalereien.
Pitt van Treeck hat es nach einem
Entwurf
von Willi Kersten gestaltet.
Unschwer erkennbar darin: das Antoniterkreuz, welches uns
auf unserer Wanderung
noch öfter begegnen wird.
Es war schon im 16. Jahrhundert
Mittelpunkt eines Marksiegels und 1956 Vorbild
bei der Schaffung des St.Töniser Wappens.
3. Station km-Stand: 1,06 GPS: N 51 18 58.4   –   E 06 29 29.7

An der Krefelder Straße rechts; dann geradeaus in den
Pastorswall; an der Dechant-Giesenfeld-Gasse links;
geradeaus durch’s Kirchenfeld; rechts in den Pastorsbusch, wieder rechts in die Corneliusstraße, nach 100 m auf der rechten Seite …

… liegt seit 1965 der St. Antonius-Kindergarten.
Eine sehr gelungene Kombination, wie ich meine,
aus dem die Lage bezeichnenden Namen des Pfarrpatrons
und dem Namen der Einrichtung,
die auf den Ortspatron
getauft wurde.


4. Station km-Stand: 1,92 GPS: N 51 19 15.7   –   E 06 29 01.1

Wir gehen die Corneliusstraße bis an’s Ende weiter und biegen dann rechts in den Westring ein. An der übernächsten Ecke links …

… steht seit 2003 eine Wegekapelle.
Sie erinnert an den alten Kirchweg nach Kempen – St. Peter.
(Erst 1554 löste sich die Pfarre von der Mutterkirche Kempen). Sie haben noch die Urkunde aus dem Marienheim im Sinn?
Das Relief im Inneren der Kapelle hat der
Künstler Titus Reinarz der Abbildung
auf der Urkunde nachempfunden.



5. Station km-Stand: 2,38 GPS: N 51 19 22.1   –   E 06 29 20.1
Den Westring gehen wir weiter in Richtung Zentrum;
nach 100 m rechts in den Ortmannsweg und dann links
über die Ingerstraße zur Hospitalstraße.


Hier im Foyer des Antoniuszentrum steht eine Steinfigur,
die von der Firma Tubag 1965 zur Einweihung
des ersten Bauabschnitts des neuen
Krankenhauses gestiftet wurde.
Später werden wir eine Bronzestatue sehen,
die dieser Figur wie ein Zwilling gleicht.
Zufall? Nein: ein Abguss der Steinfigur diente
als Form für den eisernen Bruder...


6. Station km-Stand: 2,78 GPS: N 51 19 25.2   –   E 06 29 21.0

Der Hospitalstraße folgen wir – die Pfarrkirche im Rücken – zum Westring; dort biegen wir rechts ab und vor der Mühle wieder rechts in die Gelderner Straße …

zum Eingang des Seniorenhauses,
das auch zur Antoniuszentrum GmbH gehört.
Hier begrüßt Antonius als steinerne Figur die Besucher.
Seit dem Neubau 1995 tut er das in Augenhöhe.
Vorher stand er etwas höher an der Hauswand und
am ursprünglichen Antoniusstift sogar
auf der Spitze der Fassade.

7. Station km-Stand: 2,97 GPS: N 51 19 21.2   –   E 06 29 28.0

Der Gelderner Straße folgen wir Richtung Ortsmitte auf
der gegenüberliegenden Straßenseite.

im Haus mit der Nummer 3,
gründete Carl Ferlings 1920 eine Drogerie.
Er nannte sie Antonius-Drogerie
 – und so heißt sie auch heute noch.
Wenn geöffnet ist, schauen Sie doch einmal hinein.
Man zeigt Ihnen sicher gern die aus Holz geschnitzte Figur
des Heiligen, komplett mit Schweinchen und Antoniusstab,
die dort schon seit Generationen
ihre Heimat gefunden hat.


8. Station km-Stand: 3,10 GPS: N 51 19 18.5   –   E 06 29 29.3

Wir überqueren die Niedertorstraße und gelangen auf
der Hochstraße in die Fußgängerzone; nach 50 m
biegen wir rechts in die Marktstraße.

Im Haus Nummer 9 ist die Geschäftsstelle des Heimatbundes.
Schön, dass dort oben im Schaufenster nicht nur
das noch oft anzutreffende St.Töniser
Wappen abgebildet ist,
sondern rechts oben auch das
schon im 16. Jahrhundert
in „St. Antoni“ benutzte „Marksigilum.“
Unverkennbar das Antoniterkreuz in der Mitte.


9. Station km-Stand: 3,17 GPS: N 51 19 16.7   –   E 06 29 27.0

Wir folgen der Markstraße bis zum nächsten Eckhaus rechts.

Hier ist Ihre Erinnerung bzw. Phantasie gefagt. Das Haus, in dem die Gaststätte mit dem berechtigten Namen „Alt-St-Tönis“ beherbergt war, ist 2017 abgerissen worden. Die Bleiglasfenster sind gerettet worden und in das Eigentum des Heimatbundes übergeben worden, aber nicht mehr an der alten Stelle zu sehen.

Das seit einigen Monaten geschlossene Lokal
  „Alt-St-Tönis“ hat seinen Namen zweifellos verdient.
Es war über hundert Jahre im Besitz der Familie Vohwinkel.
Die beiden symbolträchtigen Glasfenster erinnern
uns an das seit Ende 1984 vermisste heimische
Rixenbier, das einst hier eingeschenkt wurde.
Über der Silhouette von St.Tönis
ist das „Antonius-T“ abgebildet.


10. Station km-Stand: 3,21 GPS: N 51 19 15.8   –   E 06 29 25.7

Weiter geht’s auf der Marktstraße zur Haus-Nr. 41.

Auch hinter dieser schönen Stuckfassade gab
es über hundert Jahre eine Gaststätte.
Zur Jahreswende 2000/2001 wurde
hier das letzte Fass aufgemacht.
Schwer nachzuvollziehen ist, dass das Lokal um 1928
„Zur Stadt Krefeld“ hieß und ebenso wenig,
dass man es schon Mitte der 1960er Jahre
„Zum Stadtwappen“ nannte – obwohl doch
Tönisvorst erst 1979 Stadt wurde.
Zur Abwechslung sehen wir mal das
Tönisvorster Wappen.


11. Station km-Stand: 3,41 GPS: N 51 19 13.1   –   E 06 29 33.1

Wir gehen ein Stück zurück, biegen rechts in den Alten Markt und gehen bis zum Kirchplatz,
in den wir rechts einbiegen.

Früher nannte man den Bereich zwischen
den Häusern 17 bis 20 „Kleiner Vatikan.“
Hier gibt, bzw. gab es nach dem Prinzip der kurzen Wege
neben dem Pastorat Wohnungen
für Kapläne, Küster, Organisten etc.
Am Haus Nr. 20 entdecken wir
in Höhe des ersten Stocks eine Tafel mit lateinischer Inschrift,
verziert mit dem „Cornelius-Horn“ und dem „Antonius-T“.


12. Station km-Stand: 3,47 GPS: N 51 19 14.8   –   E 06 29 33.0

Nach einer Kehrtwendung stehen wir vor der
Katholischen Pfarrkirche St. Cornelius.

Ja, richtig gelesen: St. Cornelius!
Hier kommt der Name des
Pfarr-Patrons zur Geltung.
In der Kirche befindet sich aber selbstverständlich auch
eine Figur unseres
Orts-Patrons. Es ist wohl die
älteste figürliche Darstellung im Besitz der Pfarre.
Sie soll aus dem 15. Jahrhundert stammen.
Anders als sonst üblich ist der Hl. Antonius
hier mit einem Drachen anstelle des
niedlichen Schweinchens dargestellt.


13. Station km-Stand: 3,47 GPS: N 51 19 14.8   –   E 06 29 33.0

Bleiben wir noch kurz im Schatten des Kirchturmes.

Das wohl größte und schwerste Stück,
das uns an den Heiligen Antonius erinnert,
befindet sich seit 50 Jahren hier über uns im Turm.
Wenn auch normalerweise unsichtbar,
ist sie doch unüberhörbar und immer präsent:
die Antoniusglocke.
Sie bereichert das 5er-Geläut mit dem Ton „f“.
Sie war 1960 eine Stftung der Zivilgemeinde.
Ihre Inschrift beginnt mit den Worten

„Patrone civitatis, Sancte Antoni Eremita …“


14. Station km-Stand: 3,52 GPS: N 51 19 16.2   –   E 06 29 32.7

Überqueren wir den Platz vor der Kirche nun ganz.

Zwischen Haus Nr. 9 und 8 mündet die
Antoniusstraße in den Kirchplatz.
Nicht nur das Straßenschild erinnert hier
an unseren Ortspatron.
Auf Initiative des Heimatbundes schlägt der „Antoniusbogen“ quasi eine Brücke quer über das Sträßchen.
Ihn schmückt im Schlussstein das Antoniuskreuz.
Die Jahreszahlen auf der Rückseite erinnern an den
Bombenfall im Zweiten Weltkrieg (1942)
und an die Errichtung des Bogens (1966).


15. Station km-Stand: 3,61 GPS: N 51 19 16.3   –   E 06 29 36.9

Wir gehen den Kirchplatz rechts herauf und
kommen zum Rathausplatz.

„Bürgermeisteramt“ steht auf dem kleinen Balkonvorbau
von Haus-Nr. 1. Hier muss man schon genauer hinsehen,
um das Antonius-T zu finden, das hoch oben
über dem Uhrtürmchen die Spitze einer
kunstvoll geschmiedeten Windrose bildet.
Die Uhr soll während des Kirchturm-Umbaus Ersatz
für die Kirchenuhr gewesen sein.
Auf Ansichtskarten ab ca. 1905 sind
Uhr und Windrose schon zu sehen.


16. Station km-Stand: 3,61 GPS: N 51 19 16.3   –   E 06 29 36.9

Eine Drehung um 90 Grad nach rechts …

und wir blicken in „Wirichs-Jätzke“.
Diesen Namen bekam der frühere Weg zum
legendären „Wirichs-Saal“ 1996 auf Vorschlag
des Heimatbundes und der Torbogen
darüber heißt seitdem
„Wirichs-Poort“.
Von 1870 bis 1919 war hier die
Bierbrauerei von Wilhelm Wirichs. Deren Einfahrt
hatte an gleicher Stelle auch so einen Torbogen.
Noch nicht so lange verziert ihn das aus dem
Antonius-Kreuz entstandene St. Töniser Wappen.


17. Station km-Stand: 3,64 GPS: N 51 19 17.4   –   E 06 29 36.7

Wir gehen nun ein paar Schritte links
in die Hochstraße zur Seitenfront des Rathauses.

Der im romanischen Stil gehaltenen Anbau
des Gebäudes ist um 1912 nach Abriss
eines Schuppens entstanden.
Zwischen zwei Rundbogenfenstern
(die heute zur Stadtbücherei gehören)
hat ein würdig mit Eichenblättern geschmückter
(vermutlich preußischer) Adler seinen Platz gefunden.
Seine stolze Brust ziert das
Wappen von St. Tönis.


18. Station km-Stand: 3,76 GPS: N 51 19 18.9   –   E 06 29 31.7

Weiter geht’s auf der Hochstraße
bis zur Einmündung der Antoniusstraße …

wie wir dort weiß auf blau lesen.
Sie ist eine der ältesten Straßen im Ort, trägt aber erst
seit gut hundert Jahren den Namen unseres Ortspatrons.
Und hier steht er – Sie erinnern sich –
der jüngere „Zwillingsbruder“ der Steinfigur
aus dem Krankenhaus.
Der Heimatbund hat 1980 diese Statue mit Hilfe einer
Sparkassen-Stiftung den Bürgern von St. Tönis
zum 600. Geburtstag des Ortes geschenkt.


19. Station km-Stand: 3,8 GPS: N 51 19 17.6   –  E 06 29 32.0

Auf der Antoniusstraße erreichen wir unser Ziel:
das Heimathaus Antonius.

Im schon von Weitem sichtbaren Transparent ist das
aus dem Antoniter-Kreuz entwickelte blaue Wappen-„T
von St. Tönis auf gelbem Grund das alles beherrschende
Symbol und zugleich unverzichtbarer Namensbestandteil
von „Heima-T-haus“ und „An-T-onius“.
Hier hat der Heimatbund
seine Heimat gefunden.
Vielleicht ist die Tür ja gerade offen,
dann besuchen Sie uns doch,
wir freuen uns.


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